Matrixport Marktbeobachtung: Korrektur-Rallye oder Trendwende?
Nach einem schnellen Rückgang in der Anfangsphase erlebte der Kryptomarkt in dieser Woche eine vorübergehende Erholung.
Auf makroökonomischer Ebene hat sich die Erwartungshaltung bezüglich der US-Notenbank deutlich ins Dovishe verschoben. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Dezember ist von etwa 30% zu Monatsbeginn auf nahezu 90% gestiegen und bietet damit eine entscheidende Unterstützung für die Erholung von Risikoanlagen. Die geopolitischen Risiken haben sich nicht weiter verschärft, der „Fear & Greed Index“ ist aus dem Bereich extremer Angst zurückgekehrt, und die Marktstimmung hat sich am Rande verbessert. Gleichzeitig zeigen Krypto-Investmentprodukte nach mehreren Wochen von Nettoabflüssen erste Anzeichen einer leichten Kapitalrückführung.
BTC und ETH stabilisieren sich und steigen, On-Chain- und Derivatemärkte erholen sich synchron
Bis zum 1. Dezember bewegt sich Bitcoin derzeit um die 91.500 US-Dollar und ist damit etwa 15% vom Wochentief bei 80.000 US-Dollar gestiegen. Die Marke von 80.000 US-Dollar bildet eine vorläufige, temporäre Unterstützung, aber der Bereich von 98.000–100.000 US-Dollar bleibt ein entscheidender Widerstand. Sollte dieser nicht nachhaltig durchbrochen werden, könnte die aktuelle Aufwärtsbewegung weiterhin als technische Gegenreaktion einzustufen sein. Ethereum liegt aktuell bei etwa 3.025 US-Dollar. Die Rückkehr über die Marke von 3.000 US-Dollar hat die Marktnervosität gemildert; ein nachhaltiger Anstieg über 3.200 US-Dollar würde die Trendwende weiter bestätigen.
On-Chain-Daten senden positive Signale. Im November stieg das Angebot an Stablecoins wie USDT um etwa 1,3 Milliarden US-Dollar, was auf eine vorsichtige Kapitalumschichtung hindeutet. In letzter Zeit sind einige Stablecoins wieder an die Börsen zurückgeflossen, was auf eine steigende Bereitschaft zur Allokation hindeutet. Die Staking-Rate von Ethereum nähert sich 30% des Gesamtangebots, die aktiven Adressen von BTC und ETH stabilisieren sich und steigen, während Whale-Adressen auf niedrigem Niveau weiterhin akkumulieren – ein Zeichen dafür, dass langfristige Kapitalallokationen unverändert bleiben. Im Bereich der Derivate ist die implizite Volatilität zurückgegangen, das Put/Call-Verhältnis hat sich ausgeglichen, und die Finanzierungsraten für Perpetual Contracts sind von negativ auf positiv gedreht – die Long-Positionen erholen sich schrittweise.
Strukturelle Chancen und Allokationsansätze
Auf Sektorebene zeigen Layer2, RWA und das Solana-Ökosystem Widerstandsfähigkeit. Die Nutzeraktivität auf Ethereum Layer2-Netzwerken bleibt stabil, das On-Chain-Volumen von Staatsanleihen und die Tokenisierung realer Vermögenswerte im RWA-Sektor wachsen weiter und bieten stabile Ertragsanker. SOL hat sich seit dem Tiefpunkt im November stark erholt; zusammen mit positiven Erwartungen rund um Spot-ETFs verbessert sich das Vertrauen im Ökosystem kontinuierlich.
Strategisch empfiehlt es sich, bei der Annahme einer technischen Erholungsphase vor allem auf strukturierte Produkte mit stabilen Erträgen zu setzen, um in volatilen Märkten Bereichserträge zu erzielen. Sollte man hingegen von einer beginnenden Trendwende ausgehen, können Instrumente wie Accumulator oder Long-orientierte FCN zur Long-Positionierung genutzt werden, um bei kontrolliertem Risiko die Ertragsflexibilität zu erhöhen.
Insgesamt zeigen mehrere Indikatoren, dass der Markt sich aus dem Angstbereich in eine Erholungsphase bewegt, jedoch sind die entscheidenden Widerstände noch nicht durchbrochen und die makroökonomische Politik muss erst noch umgesetzt werden. Bis sich der Trend eindeutig bestätigt, bleibt eine flexible Allokation mit Fokus auf Stabilität die überlegene Strategie für die aktuelle Phase.
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