SWIFT startet Blockchain für globale Transaktionen

SWIFT plant, eine eigene Blockchain zu entwickeln, um Transaktionen zwischen Banken weltweit schneller abzuwickeln. Einige sehen dies als den Versuch der Gruppe, mit der Geschwindigkeit und dem Umfang von Stablecoins zu konkurrieren.

Laut einem aktuellen Artikel der Financial Times versucht die internationale Zahlungsgruppe SWIFT, mit dem rasanten Wachstum von Stablecoins zu konkurrieren, indem sie ein eigenes Blockchain-Ledger einführt.

Die Gruppe plant, mit großen US-Banken wie Bank of America, Citigroup und NatWest zusammenzuarbeiten, um ein gemeinsames digitales Ledger zu schaffen, das für Transaktionen mit tokenisierten Produkten, einschließlich Stablecoins, verwendet werden soll.

Das Blockchain-Ledger würde es der Gruppe ermöglichen, grenzüberschreitende Transaktionen zu beschleunigen und diese durch auf der Chain verfügbare Smart Contracts zu validieren.

Die Einführung der Blockchain-Technologie wäre ein bedeutender Wendepunkt für eine Kooperationsgruppe wie SWIFT, die grenzüberschreitende Zahlungen zwischen mehr als 11.500 Banken und Finanzdienstleistungsunternehmen weltweit ermöglicht.

Im Prozess der Erstellung dieses digitalen Ledgers wird SWIFT mit Consensys zusammenarbeiten, um einen Testprototyp zu entwickeln, den sie mit den Banken testen wollen, um zu entscheiden, welche Transaktionen zuerst angeboten werden. Anfang dieses Monats hat die Gruppe Berichten zufolge begonnen, Blockchain-Messaging auf Consensys’ Ethereum Layer 2, Linea, zu testen.

In letzter Zeit sind Banken und Zahlungsgruppen zunehmend offen für die Einführung von Blockchain-Technologie, um mit dem schnellen Wachstum von Stablecoins Schritt zu halten. Laut Daten von DeFi Llama nähern sich Stablecoins einer Marktkapitalisierung von 300 Milliarden US-Dollar und haben vor Kurzem ein Allzeithoch erreicht.

Derzeit macht Tethers USDT (USDT) 58,7 % des gesamten Stablecoin-Marktes aus, mit einer Marktkapitalisierung von 174,3 Milliarden US-Dollar.

Im vergangenen Juli hat die US-Regierung ein Stablecoin-Gesetz verabschiedet, das darauf abzielt, den Stablecoin-Markt zu regulieren. Dieser Schritt hat Banken wie JPMorgan Chase und Citi dazu veranlasst, die Einführung eigener, durch den US-Dollar gedeckter Stablecoins zu prüfen.

SWIFT und weitere Banken übernehmen Blockchain-Technologie

SWIFT ist nicht die einzige Institution, die den Einsatz von Blockchain-Technologie zur Beschleunigung der Transaktionsabwicklung in Betracht zieht. Die meisten traditionellen Banken sind im Nachteil, da die langsame Abwicklung traditioneller Zahlungsdienstleister mehrere Tage in Anspruch nimmt, während eine blockchain-basierte Infrastruktur nur wenige Minuten benötigt.

Stablecoins bedrohen traditionelle Banken, da sie eine schnellere, günstigere und effizientere Möglichkeit bieten, Geld zu transferieren, verglichen mit den alten Bankensystemen. An Fiat-Währungen wie dem US-Dollar gekoppelt, verbinden Stablecoins die Stabilität traditionellen Geldes mit der Geschwindigkeit und Grenzlosigkeit der Blockchain-Technologie.

Dies macht Stablecoins zu einer attraktiven Alternative für Zahlungen, Überweisungen und Abwicklungen, da sie die langsamen und teuren Bankwege umgehen und die Abhängigkeit von Zwischenhändlern wie SWIFT verringern.

Zuletzt hat die Qatar National Bank angekündigt, JP Morgans Kinexys-Blockchain für die Abwicklung ihrer USD-Zahlungen zu nutzen, um ihren Kunden schnellere Transaktionen und einen 24/7-Service zu bieten.

„Wir können Zahlungen in nur zwei Minuten garantieren“, sagte Kamel Moris, Executive Vice President of Transactional Banking bei QNB. „Das ist der Traum eines jeden Schatzmeisters.“