Zusammen mit 30 anderen Finanzgiganten ist Consensys, der Software-Partner von Ethereum , dem Netzwerk von SWIFT beigetreten.
Dort trifft Ethereum unter anderem auf Ripple , die Bank von Amerika, die Deutsche Bank, JPMorgan Chase und Wells Fargo. Es geht um einen Blockchain-Prototyp, der grenzüberschreitende Zahlungen in Echtzeit ermöglichen soll.
Das ist nichts Neues, schon seit Jahren will Ripple als Alternative zu SWIFT eingesetzt werden. Doch mit der Krypto-Wende in den USA hat sich vieles geändert. Jetzt werden Ethereum und Ripple möglicherweise zu Rivalen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Der Ledger soll Zahlungen auf Basis von Smart Contracts aufzeichnen und validieren.
- Es ist unklar, ob dieser Ledger auf Ethereum oder Ripple aufgesetzt wird.
- Erneut geht es um die Frage: Ethereum oder Ripple? Wer ist besser für SWIFT?
- Consensys sieht die Entwicklung als wegweisend für TradFi und DeFi.
- SWIFT ist eigentlich im Kern ein Nachrichtensystem und keine Zahlungsinfrastruktur.
- Statt globaler Zahlungslösung gibt es bei Maxi-Doge echten Meme-Coin-Spaß.
Die Bedeutung von SWIFT im traditionellen Finanzwesen
SWIFT ist die Abkürzung für Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication und umfasst ein standardisiertes Nachrichtenportal für den Austausch von Bank- und Überweisungsdaten zwischen Absender und Empfänger. Es ist das weltweit am meisten eingesetzte System für grenzüberschreitende Zahlungen und gilt als eine Sicherheitsmaßnahme.
Doch die Verwendung des SWIFT-Systems unterliegt massiven Ineffizienzen. Die Transaktionen dauern zu lange, häufig mehrere Bankarbeitstage, und sind nicht so sicher, wie die Verantwortlichen gerne betonen. Pro Vorfall sollen es durchschnittlich mehrere 10 Millionen Dollar sein, sagt Packetlabs in einem Online-Artikel. Vor allem Cyberangriffe durch Hacker setzen dem guten Ruf des internationalen Zahlungssystems zu. Die Blockchain soll schon seit längerem dafür sorgen, dass die Zahlungen zwischen Banken und ihren Kunden rund um den Globus in Echtzeit stattfinden und in ihrer Ausführung deutlich sicherer werden.
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China arbeitet seit Jahren an einem eigenen System als Gegenstück zur SWIFT-Infrastruktur. Das Renminbi-basierte Interbank-Zahlungssystem ist derzeit noch begrenzt, doch die Situation könnte sich schnell ändern, wenn westliche Sanktionen das Land weiter unter Druck setzen.
Bis April 2022 wurden 41,8 % der Zahlungen, die über SWIFT abgewickelt wurden, mit Dollar bezahlt. Danach folgt der Euro mit 34,7 % und das britische Pfund weit abgeschlagen mit nur 6,3 %, berichtet das Zentrum für strategische und internationale Studien (CSIS) .
Wer ist besser für SWIFT: Ethereum oder Ripple?
Rund um die Uhr sichere, transparente Zahlungen rund um den Globus schicken: Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Neben Ethereum und Ripple gab und gibt es auch Spekulationen über Hedera Hashgraph und Linea, die als möglicher Ledger infrage kommen könnten. Doch bisher ist alles nur ein Pilotprojekt im Frühstadium. Währenddessen tut sich im weltweiten Zahlungsverkehr nicht viel.
Die Kreditkarten sind in Deutschland im Jahr 2023 noch immer Marktführer. Allen voran VISA, das Unternehmen testet derzeit eigene Stablecoin-Entwicklungen für den internationalen Zahlungsverkehr.
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Der globale Markt für grenzüberschreitende Zahlungen soll bis 2030 auf 320,73 Milliarden US-Dollar wachsen. Jährlich werden über 7 % Wachstum erwartet. Noch immer gelten diese Art der Zahlungen als teuer und langsam, Reformen werden schon lange gefordert. 2024 waren es vor allem Finanztransaktionen im B2B-Segment, die mit 72,6 % den größten Anteil an SWIFT-Zahlungen hatten. Der größte Teil davon in den USA.
Die Blockchain bietet enorme Vorteile gegenüber dem SWIFT System. Mit den neuen Stablecoins , die vor allem in den USA unter regulatorischen Vorgaben auf den Markt kommen, könnte es nicht mehr die Frage sein, ob Ripple oder Ethereum den Ledger für SWIFT bereitstellen. Wenn die Verantwortlichen noch länger warten, übernehmen Stablecoins den internationalen Zahlungsverkehr. Nur in streng regulierten Ländern könnte dann noch SWIFT die bevorzugte Methode sein.
Ripple CEO hat Bedenken nach SWIFT-Ankündigung
Die XRP-Community brauchte nicht lange, um auf die jüngsten News für das SWIFT-System zu reagieren, und zwar vorwiegend negativ. Auch Ripple-CEO Brad Garlinghouse äußerte sich nun eher kritisch zum Vorhaben von SWIFT, eine eigene Layer-1-Blockchain entwickeln zu wollen.
„In der Zeit, die SWIFT brauchte, um einen Prototyp anzukündigen, haben wir echte Produkte entwickelt und unsere Infrastruktur weltweit ausgebaut“, sagte Garlinghouse.
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Ein großer Vorteil für Ripple besteht in dem nativen Stablecoin, RLUSD. Bei Ethereum gibt es kein solches Projekt, allerdings basieren viele Stablecoins wie der USDT und der USDC auf Ethereum. In jüngster Zeit kam es aber zur Entwicklung von synthetischen Stablecoins wie dem von Ethena, USDe, sowie dezentralen Stablecoins wie dem SKY-Stablecoin.
Stablecoins, die als digitales Zentralbankgeld ausgegeben werden sollen, lassen hingegen noch immer auf sich warten. So streiten gerade die EU-Mitgliedstaaten über die Zuständigkeiten bei einem digitalen Euro . Wer von den beiden Altcoins am Ende die Nase vorn hat, wird die Zukunft zeigen. Es könnte aber auch sein, dass, so wie von Garlinghouse angedeutet, die Organisationen viel zu lange am Prototyp experimentieren und währenddessen bereits fertige Lösungen, beispielsweise von Ripple, am Markt sind. Oder Stablecoins machen SWIFT generell in Zukunft überflüssig, wer weiß das schon?
Zuletzt aktualisiert am 4. Oktober 2025
