Gerade eben ist Bitcoin erneut abgestürzt! 1,1 Milliarden US-Dollar wurden liquidiert!
In der Nacht des 26. September (Ostasiatische Zeitzone) kam es zu einem plötzlichen Rückgang auf dem Kryptomarkt. Bitcoin, das sich mehrere Tage lang um die 113.000 US-Dollar bewegte, fiel plötzlich unter die psychologisch wichtige Marke von 110.000 US-Dollar und erreichte ein Tagestief von 108.909 US-Dollar, was einem Tagesverlust von 3,3 % entspricht.
Ethereum fiel weiter und verzeichnete einen Rückgang von 7,5 % auf bis zu 38.279 US-Dollar. Auch andere Mainstream-Coins erlitten schwere Verluste: Dogecoin fiel um fast 9 %, Solana ebenfalls um fast 9 %.
Umkehr der Risikobereitschaft: Makroumfeld verändert sich leise
Das auffälligste Merkmal dieses Rückgangs ist, dass er in einem relativ ruhigen Marktumfeld stattfand. Anders als beim Flash-Crash im August, der durch den Verkauf großer Mengen durch Wale ausgelöst wurde, gab es diesmal keine ungewöhnlichen Transaktionen mit mehr als zehntausend Bitcoin in einer einzigen Order. Stattdessen zeigte der Markt einen schrittweisen Abwärtstrend nach dem Prinzip des "Froschs im warmen Wasser".
Der Hauptgrund dafür ist die veränderte Risikobereitschaft am Markt. Obwohl die Federal Reserve auf ihrer Zinssitzung im September wie erwartet die Zinsen gesenkt hat, gibt es Uneinigkeit über den weiteren politischen Kurs. Einige Analysten weisen darauf hin, dass die Zinssenkungserwartungen bereits übermäßig eingepreist wurden und die Haushaltslage der US-Regierung Anlass zur Sorge gibt. Sollte der Kongress bis zum 1. Oktober kein Haushaltsgesetz verabschieden, droht der US-Regierung ein Shutdown, was die Unsicherheit erhöht und Investoren zu einer vorsichtigeren Haltung veranlasst.
Bemerkenswert ist, dass die traditionellen Finanzmärkte bereits im Vorfeld Signale ausgesendet haben. Der S&P 500 Index, der Nasdaq Index und der Dow Jones Industrial Average sind allesamt gefallen. Dieser gleichzeitige Rückgang von Risikoanlagen zeigt, dass globale Kapitalströme ihre Asset-Allokationsstrategien neu bewerten.
Samer Hasn, Senior Market Analyst bei der Vermögensvermittlungsplattform XS.com, erklärte: „Der anhaltende Abwärtsdruck resultiert aus dem Mangel an ausreichender Kaufkraft nach der massiven Liquidationswelle am Montag, um die Preise zu verteidigen. Eine weitere Runde von Long-Liquidationen heute hat die Marktstimmung weiter geschwächt, während die allgemeine Korrektur an den Aktienmärkten die vorsichtige Grundstimmung verstärkt.“
„Selbsterfüllender“ Rückgang im Hebelmarkt
Aus technischer Sicht weist dieser Rückgang typische Merkmale eines Hebelmarktes auf. Als der Bitcoin-Preis die wichtige Unterstützungszone von 110.000–111.000 US-Dollar durchbrach, wurden zahlreiche Stop-Loss-Orders von gehebelten Positionen ausgelöst. Laut Daten von Coinglass erreichte das gesamte Liquidationsvolumen im Netzwerk in den letzten 24 Stunden 1,1 Milliarden US-Dollar, wobei Long-Liquidationen mehr als 80 % ausmachten.
Dieses „Leverage-Clearing“-Phänomen ist auf dem Kryptomarkt nicht ungewöhnlich. In den relativ illiquiden asiatischen Frühhandelssitzungen kann schon geringer Verkaufsdruck zu unverhältnismäßigen Preisschwankungen führen. Wenn der Preis wichtige technische Niveaus unterschreitet, werden programmierte Stop-Loss-Orders massenhaft ausgelöst, was zu einem sogenannten „Wasserfall-Abverkauf“ führt.
Feine Veränderungen bei den Kapitalströmen institutioneller Investoren
Obwohl es nicht zu Walverkäufen im Ausmaß des Augusts kam, zeigen On-Chain-Daten dennoch einige bemerkenswerte Anzeichen. Laut CryptoQuant-Daten haben Adressen mit mehr als 1.000 Bitcoin im vergangenen Monat ihre Bestände um insgesamt etwa 147.000 Bitcoin reduziert. Dieses anhaltende Abbauverhalten könnte mit Gewinnmitnahmen institutioneller Investoren zusammenhängen.
Auch die Kapitalströme bei Spot-Bitcoin-ETFs zeigen eine differenzierte Entwicklung. Während große Institutionen wie BlackRock und Fidelity weiterhin Nettozuflüsse in ihre ETFs verzeichnen, hat sich das Gesamtzuflusstempo deutlich verlangsamt. Einige Analysten sehen darin ein Zeichen dafür, dass institutionelle Investoren kurzfristig vorsichtiger gegenüber Bitcoin geworden sind.
Dieser Rückgang spiegelt auch tiefgreifende Veränderungen in der Struktur des Kryptomarktes wider. Im Vergleich zum Zyklus 2021 ist die institutionelle Beteiligung am aktuellen Markt deutlich gestiegen, was die Korrelation der Kursentwicklung mit den traditionellen Finanzmärkten verstärkt. Wenn es an den US-Aktienmärkten zu Korrekturen kommt, kann sich auch der Kryptomarkt dem schwer entziehen.
Analyse der Schlüsselbereiche
Aus technischer Sicht ist die Marke von 108.000 US-Dollar eine wichtige Unterstützung. Sollte Bitcoin an dieser Stelle Halt finden, könnte es anschließend erneut den Bereich von 111.000–113.000 US-Dollar testen. Mehrere technische Indikatoren zeigen, dass Bitcoin derzeit kurzfristig überverkauft ist und ein technischer Rebound wahrscheinlich ist.
Fällt der Kurs jedoch unter die Unterstützung von 108.000 US-Dollar, liegt die nächste wichtige Unterstützungszone bei 105.000–106.000 US-Dollar. Dieser Bereich ist nicht nur das obere Ende der vorherigen Konsolidierungsphase, sondern auch die Zone, in der mehrere gleitende Durchschnitte zusammenlaufen und daher voraussichtlich starke Unterstützung bieten werden.
Auch fundamentale Faktoren sollten beachtet werden. Der 1. Oktober, das Stichtagsdatum für die US-Haushaltsbewilligung, ist ein wichtiger Termin. Kommt es zu einem Government Shutdown, könnte dies die Risikovermeidung am Markt weiter verstärken. Darüber hinaus beginnt bald die Berichtssaison der börsennotierten Unternehmen für das dritte Quartal, deren Gewinnentwicklung die Performance von Risikoanlagen insgesamt beeinflussen könnte.
Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Artikels gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder und repräsentiert nicht die Plattform in irgendeiner Form. Dieser Artikel ist nicht dazu gedacht, als Referenz für Investitionsentscheidungen zu dienen.
Das könnte Ihnen auch gefallen
Der „Nebel“ und das „Leuchtfeuer“ von Bitcoin L2: GOAT Network's Wegwahl und Branchen-Benchmark
Wenn sich jeder als Layer2 bezeichnen kann, tritt eine grundlegendere Frage zutage: Was braucht das Bitcoin-Ökosystem wirklich?

Beginnt die SEC, gegen Krypto-Treasury-Unternehmen vorzugehen? Setzt sich das DAT-Narrativ fort?
Wenn DAT auf die Bremse tritt, worauf sollten Anleger achten?

Grayscale Q3 Asset Review: Was wird die Performance im vierten Quartal antreiben?
In letzter Zeit haben sich vier Hauptthemen am Markt herauskristallisiert: Digital Asset Treasury (DAT), die Verbreitung von Stablecoins, das gestiegene Handelsvolumen an Börsen und das Wachstum von dezentralen unbefristeten Kontrakten.

Der ehemalige UN-Botschafter Alexandru Cujba wird zum strategischen Berater von OORT ernannt
Die dezentrale KI-Daten-Cloud-Plattform OORT hat offiziell bekannt gegeben, dass der ehemalige UN-Botschafter Alexandru Cujba als strategischer Berater beitreten wird und für die Förderung globaler strategischer Kooperationen und die Expansion in internationale Märkte verantwortlich sein wird.

Im Trend
MehrKrypto-Preise
Mehr








