Wer kann KI sofort mit Strom versorgen? Der unterschätzte „Wert“ von Bitcoin-Mining-Unternehmen
Laut Morgan Stanley verfügen Bitcoin-Mining-Unternehmen über etwa 6,3 Gigawatt an betriebenen Großanlagen sowie weitere 2,5 Gigawatt an Kapazitäten im Bau und sind damit für KI-Unternehmen die „schnellste und risikoloseste“ Wahl, um Zugang zu Strom zu erhalten.
Morgan Stanley ist der Ansicht, dass Bitcoin-Mining-Unternehmen über etwa 6,3 Gigawatt an bereits betriebenen Großanlagen sowie weitere 2,5 Gigawatt an im Bau befindlicher Kapazität verfügen und somit für AI-Unternehmen die „schnellste und risikoärmste“ Option sind, um Zugang zu Strom zu erhalten.
Verfasst von: Zhang Yaqi
Quelle: Wallstreetcn
Das explosionsartige Wachstum der künstlichen Intelligenz führt zu einer beispiellosen Nachfrage nach Strom, während das Angebot, das diese Nachfrage sofort decken kann, äußerst begrenzt ist.
Laut Wind Trading Desk und basierend auf einem Forschungsbericht von Morgan Stanley vom 21. Juni steht allein die USA zwischen 2025 und 2028 vor einer Stromlücke von bis zu 45 Gigawatt (GW) für Rechenzentren. Selbst wenn innovative Lösungen wie Erdgas und Kernenergie berücksichtigt werden, bleibt die Lücke bestehen.
Im Gegensatz zu neuen Projekten, die Jahre benötigen, um ans Netz zu gehen, verfügen Bitcoin-Mining-Unternehmen über betriebsbereite Großanlagen mit bereits angeschlossener Stromkapazität. Der Bericht hebt hervor, dass US-Bitcoin-Mining-Unternehmen etwa 6,3 GW an betriebenen Großanlagen sowie weitere 2,5 GW an im Bau befindlicher Kapazität besitzen und somit für AI-Unternehmen die „schnellste und risikoärmste“ Option sind, um Zugang zu Strom zu erhalten.
Derzeit werden viele Bitcoin-Mining-Unternehmen an der Börse noch nach dem Mining-Logik bewertet, wobei ihr „Enterprise Value / Watt“ (EV/Watt) extrem niedrig ist. Laut Bericht kann die Umwandlung von Mining-Anlagen in Rechenzentren einen Eigenkapitalwert von 5 bis 8 US-Dollar pro Watt schaffen, was deutlich über dem aktuellen Handelsniveau dieser Unternehmen liegt. Für Investoren könnte dies auf eine erhebliche Fehlbewertung und eine potenzielle Alpha-Chance hindeuten.
Das drohende Strom-Engpass
Die Nachfrage von AI nach Rechenleistung wächst exponentiell, doch dahinter steht die harte Begrenzung durch Strom. Das Modell von Morgan Stanley zeigt, dass der Strombedarf von US-Rechenzentren zwischen 2025 und 2028 voraussichtlich 65 GW betragen wird. Derzeit kann das Stromnetz jedoch nur kurzfristig 15 GW bereitstellen, zuzüglich etwa 6 GW an im Bau befindlichen Rechenzentren – zusammen bleibt eine enorme Stromlücke von etwa 45 GW.
Der Bericht analysiert, dass selbst wenn alle innovativen Maßnahmen wie der Handel mit Gasturbinen (etwa 15-20 GW), Brennstoffzellen von Bloom Energy (etwa 5-8 GW) sowie die Nutzung bestehender Kernkraftwerke (etwa 5-15 GW) berücksichtigt und angenommen werden, dass sie reibungslos umgesetzt werden, US-Rechenzentrumsentwickler bis 2028 immer noch mit einem Strommangel von etwa 5 bis 15 GW konfrontiert sein werden. Ein aktueller Untersuchungsbericht von Schneider Electric bestätigt diese Herausforderung und stellt fest, dass „Strombeschaffung“ zum Hauptgrund für Verzögerungen bei Rechenzentrumsprojekten geworden ist.
Unterschätzter „Strom-Spotmarkt“: Der einzigartige Wert von Bitcoin-Mining-Anlagen
Angesichts des Stromengpasses bieten Bitcoin-Mining-Anlagen eine scheinbar unerwartete, aber logische Lösung. Morgan Stanley betont, dass diese Mining-Anlagen über die für AI-Akteure wichtigsten Kernressourcen verfügen: genehmigte Netzanschlüsse und die Fähigkeit zur großflächigen Stromversorgung. Dadurch können sie die jahrelangen Genehmigungsverfahren für neue Rechenzentren mit hoher Last umgehen.
Daten zeigen, dass US-Bitcoin-Mining-Unternehmen etwa 6,3 GW an bereits betriebenen Großanlagen (über 100 MW), weitere 2,5 GW im Bau und 8,6 GW an Projekten in der Entwicklung mit bereits erteilter Netzanschlussgenehmigung besitzen. Der Bericht ist der Ansicht, dass diese sofort verfügbaren Stromressourcen für AI-Unternehmen von enormem Wert sind. Die Umwandlung dieser Standorte in AI-Rechenzentren mit einem Bauzyklus von etwa 18-24 Monaten passt perfekt zum Zeitplan für die Entwicklung und den Ausbau der Strominfrastruktur von Bitcoin-Anlagen.
Morgan Stanley betont, dass der „Enterprise Value / Watt“ (EV/Watt) ein vom Markt übersehenes Schlüsselmaß zur Bewertung solcher Unternehmen ist. Viele Bitcoin-Mining-Unternehmen sind weiterhin deutlich unterbewertet.
Die Umwandlung von Bitcoin-Mining-Anlagen in HPC-Rechenzentren kann einen erstaunlichen wirtschaftlichen Wert schaffen. Morgan Stanley hat dies anhand eines Wertschöpfungsmodells analysiert: Angenommen, ein Bitcoin-Mining-Unternehmen wandelt einen 100-MW-Standort in ein „Powered Shell“-Rechenzentrum (ohne Chips und Server) um und vermietet diesen langfristig an Kunden.
Die Analyse zeigt: Wenn der Mieter ein großer Cloud-Service-Anbieter (Hyperscaler) ist, kann das Projekt einen Eigenkapitalwert von etwa 519 Millionen US-Dollar schaffen, also 5,19 US-Dollar pro Watt. Ist der Mieter ein aufstrebender Cloud-Service-Anbieter (Neocloud), liegt der geschaffene Eigenkapitalwert sogar bei etwa 781 Millionen US-Dollar, also 7,81 US-Dollar pro Watt. Der Bericht hebt hervor, dass dieses Wertschöpfungspotenzial von etwa 5 bis 8 US-Dollar pro Watt deutlich über dem aktuellen Handelsniveau vieler Bitcoin-Mining-Aktien liegt. Solche Transaktionsstrukturen werden in der Regel projektfinanziert, weisen einen hohen Verschuldungsgrad auf und vermeiden gleichzeitig das Geschäftsrisiko, das mit dem Besitz von Chips verbunden ist, was sie für alle Beteiligten attraktiv macht.
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