Japans SBI Shinsei tritt dem JPMorgan-Netzwerk bei, um Token-Einlagen auszugeben
Die SBI Shinsei Bank wird im Geschäftsjahr 2026 eine digitale Währung für Unternehmenskunden herausgeben und wird damit die erste japanische Bank, die dem von JPMorgan Chase betriebenen, blockchainbasierten Partior-Netzwerk beitritt. Wie Nikkei berichtet, zielt dieser Schritt darauf ab, nahezu sofortige internationale Überweisungen zu deutlich niedrigeren Kosten als mit den derzeitigen Systemen zu ermöglichen. DCJPY soll die Gebühren senken und die Überweisungen beschleunigen.
SBI Shinsei Bank wird im Geschäftsjahr 2026 eine digitale Währung für Unternehmenskunden herausgeben und ist damit die erste japanische Bank, die dem blockchain-basierten Partior-Netzwerk von JPMorgan Chase beitritt.
Laut Nikkei zielt diese Maßnahme darauf ab, nahezu sofortige internationale Überweisungen zu deutlich geringeren Kosten als bei den heutigen Systemen zu ermöglichen.
DCJPY zielt darauf ab, Gebühren zu senken und Überweisungen zu beschleunigen
Im vergangenen Jahr erklärte das Financial Stability Board, dass das Versenden von 200 US-Dollar ins Ausland durchschnittlich eine globale Gebühr von 6,4 Prozent verursacht. Aktuelle grenzüberschreitende Zahlungen können Tage in Anspruch nehmen und erfordern mehrere Korrespondenzbanken. Im Gegensatz dazu führte Partior eine Interbank-Überweisung zwischen US-Dollar und Singapur-Dollar in zwei Minuten durch. Die Teilnahme von SBI Shinsei wird es japanischen Unternehmen ermöglichen, rund um die Uhr schnellere und günstigere internationale Transaktionen durchzuführen.
Die Bank wird DCJPY herausgeben, einen digitalen Yen, der von DeCurret DCP unter der Internet Initiative Japan Gruppe entwickelt wurde. Kunden können Einlagen im Verhältnis eins zu eins in DCJPY umwandeln und Guthaben über verknüpfte Konten wieder in Bargeld einlösen.
Im Gegensatz zu Stablecoins, deren Wert leicht schwanken kann, bleiben tokenisierte Einlagen fest bei 1 Yen. Die Financial Services Agency stellte im Rahmen des überarbeiteten Payment Services Act klar, dass nur lizenzierte Banken Einlagen-Token auf erlaubnisbasierten Blockchains herausgeben dürfen. Dies gewährleistet die regulatorische Aufsicht und vereinfacht gleichzeitig die Unternehmensbuchhaltung und -abwicklung.
Japan Post Bank, der größte Einlagenhalter des Landes, hat ebenfalls Pläne angekündigt, DCJPY im Jahr 2026 für die Wertpapierabwicklung einzusetzen. Mit 120 Millionen Konten und mehr als 1,3 Billionen US-Dollar an Einlagen könnte ihre Einführung das digitale Yen-Ökosystem erheblich erweitern. Das Digital Money Forum der Bank of Japan stellte fest, dass Einlagen-Token wie DCJPY Stablecoins und digitale Zentralbankwährungen ergänzen könnten.
Laut Nikkei erklärten SBI-Führungskräfte, dass DCJPY es der Bank ermöglichen würde, Unternehmenskunden „schnellere und günstigere internationale Überweisungen“ anzubieten und so die Wettbewerbsfähigkeit bei grenzüberschreitenden Abwicklungen zu steigern.
SBI erweitert seine Tokenisierungsstrategie
Über die Initiative der Shinsei Bank hinaus verfolgt SBI Holdings weitere Projekte im Bereich digitale Finanzen. Die Gruppe entwickelt gemeinsam mit dem Singapurer Startup StarTail eine blockchain-basierte Plattform zur Tokenisierung von Aktien, die bis 2026 oder 2027 starten soll. Das System könnte auf Anleihen und ETFs ausgeweitet werden, um Gebühren zu senken und den globalen Zugang zu japanischen Wertpapieren zu verbessern.
SBI ist auch in den Stablecoin-Markt eingetreten. Im August unterzeichnete der Börsenarm SBI VC Trade eine Vereinbarung mit Ripple, um den RLUSD-Stablecoin ab 2026 in Japan zu vertreiben. Dollar-Einlagen und Staatsanleihen werden RLUSD mit monatlichen Bestätigungen unabhängiger Wirtschaftsprüfer absichern. Die Einführung folgt auf die Genehmigung von SBI, USDC im Jahr 2025 zu vertreiben.
Globaler Wettbewerb und Japans Vorteil
Grenzüberschreitende Zahlungen haben sich lange auf SWIFT verlassen, das teuer und langsam ist. Das FSB hat Verbesserungen gefordert und dabei auf hohe Gebühren und lange Abwicklungszeiten hingewiesen. Blockchain-Netzwerke wie Partior versuchen, diese Ineffizienzen durch Echtzeit-Transaktionen mit niedrigen Kosten zu beheben.
Internationale Banken sind bereits an Bord. DBS und Standard Chartered nehmen an Partior teil, und Kreditgeber aus Europa, Korea und dem Nahen Osten bereiten sich auf den Beitritt vor. Die Bank for International Settlements hat argumentiert, dass tokenisierte Einlagen, Stablecoins und digitale Zentralbankwährungen koexistieren werden.
Für Japan unterstreicht die Einführung von DCJPY durch SBI Shinsei eine besondere Stärke: präzise Regulierung. Durch die Integration digitaler Yen-Token in ein globales Zahlungsnetzwerk kann Japan konforme, stabile und kostengünstige Abwicklungswege anbieten – ein Vorteil, der seine Banken international wettbewerbsfähig macht und gleichzeitig die finanzielle Souveränität schützt.
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