Ethereum-ETFs übertreffen Bitcoin: Eine strukturelle Verschiebung der institutionellen Nachfrage
- Ethereum-ETFs übertrafen Bitcoin-ETFs im Jahr 2025 mit Zuflüssen von 11–12 Milliarden US-Dollar gegenüber 8–10 Milliarden US-Dollar, angetrieben durch deflationäres Angebot und renditegenerierende Infrastruktur. - Ethereums Marktdominanz stieg auf 14,5 % (im Vergleich zu Bitcoins 57,3 %), begünstigt durch 4–6 % Staking-Renditen, EIP-1559-Burns und 94 % niedrigere Layer-2-Transaktionskosten. - Die institutionelle Adoption beschleunigte sich durch die Genehmigung von In-Kind-Rücknahmen durch die U.S. SEC, was es Unternehmen ermöglicht, 95 % ihrer Bestände zu staken und Ethereums TVL auf 45 Milliarden US-Dollar zu steigern. - Dieser Wandel spiegelt eine strategische...
Der Kryptowährungsmarkt im Jahr 2025 erlebt eine tiefgreifende Verschiebung bei der institutionellen Kapitalallokation, wobei Ethereum-ETFs Bitcoin-ETFs in Bezug auf Zuflüsse, Marktdominanz und nutzengetriebene Attraktivität übertreffen. Dies ist kein vorübergehender Trend, sondern eine strukturelle Umverteilung, die auf Ethereums einzigartigem Wertversprechen basiert: ein deflationäres Angebotsmodell, ertragsgenerierende Infrastruktur und technologische Innovation, die es als Rückgrat der digitalen Wirtschaft positionieren.
Die datenbasierte Argumentation für Ethereum
Die Zuflüsse in Ethereum-ETFs seit Jahresbeginn (YTD) sind auf 11–12 Milliarden US-Dollar gestiegen und übertreffen damit Bitcoins 8–10 Milliarden US-Dollar deutlich. Allein im zweiten Quartal 2025 zogen Ethereum-ETFs 2,85–3 Milliarden US-Dollar an, während Bitcoin-ETFs lediglich 178 Millionen bis 548 Millionen US-Dollar verzeichneten. Im August erreichte der iShares Ethereum Trust (ETHA) 2,4 Milliarden US-Dollar in nur einem Monat – die zweitbeste Performance aller Zeiten. Gleichzeitig verzeichneten Bitcoin-ETFs wie der iShares Bitcoin Trust (IBIT) Abflüsse, darunter einen Exodus von 1,2 Milliarden US-Dollar Ende August.
Ethereums Marktdominanz ist auf 14,5 % gestiegen, den höchsten Stand seit einem Jahr, während Bitcoins Dominanz auf 57,3 % gesunken ist – der niedrigste Wert seit Januar 2025. Diese Verschiebung spiegelt sich auch in der Kursentwicklung wider: Ethereum ist seit Jahresbeginn um 38 % gestiegen, fast doppelt so viel wie Bitcoins Zuwachs von 20 %. Das ETH/BTC-Verhältnis, ein wichtiger Indikator für relative Stärke, erreichte im August 2025 mit 0,037 ein Jahreshoch und unterstreicht die Kapitalumverteilung.
Warum Ethereum? Das institutionelle Argument
Institutionelle Investoren werden von Ethereums strukturellen Vorteilen gegenüber Bitcoin angezogen. Erstens bietet Ethereums Proof-of-Stake (PoS)-Modell jährliche Staking-Erträge von 4–6 %, wodurch eine ertragsgenerierende Anlageklasse entsteht, die im Bitcoin-Ökosystem mit Nullrendite fehlt. Bis Mitte 2025 waren 29,6 % des gesamten Ethereum-Angebots (35,7 Millionen ETH) gestakt, wobei der USD-Wert des gestakten ETH um 43 % auf 89,25 Milliarden US-Dollar stieg. Dieser deflationäre Kreislauf – angetrieben durch EIP-1559-Burns und hohe Staking-Teilnahme – reduziert die Liquidität und fördert langfristiges Halten, was den Preisdruck nach oben verstärkt.
Zweitens haben technologische Upgrades wie das Dencun-Upgrade und EIP-1559 die Transaktionskosten auf Layer 2 (L2) um 94 % gesenkt, sodass Plattformen wie Arbitrum und Base 10.000 Transaktionen pro Sekunde zu nahezu null Gebühren abwickeln können. Diese Skalierbarkeit hat den L2 Total Value Locked (TVL) von Ethereum bis Mitte 2025 auf 45 Milliarden US-Dollar getrieben, ein Anstieg von 42 % gegenüber dem Vorquartal. Im Gegensatz dazu bleibt der Nutzen von Bitcoin weitgehend auf spekulativen Handel beschränkt.
Drittens hat regulatorische Klarheit Ethereum als Reserve-Asset normalisiert. Die Genehmigung der US-SEC im Juli 2025 für In-Kind-Rücknahmen bei Ethereum-ETFs hat den Zugang für Unternehmensschatzämter, Pensionsfonds und Staatsfondsportfolios eröffnet. Über 10 börsennotierte Unternehmen halten nun Ethereum in ihren Bilanzen, wobei Firmen wie Bitmine Immersion Technologies 95 % ihrer Bestände in Staking oder Liquid Staking Derivatives investieren.
Der Kapital-Flywheel-Effekt
Die institutionelle Adoption von Ethereum erzeugt einen sich selbst verstärkenden Kapital-Flywheel-Effekt. Staking-Erträge ziehen renditesuchende Investoren an, während deflationäre Mechanismen das Angebot reduzieren und die Preissteigerung antreiben. Diese Dynamik wird durch Ethereums Rolle als Fundament der dezentralen Finanzen (DeFi) verstärkt, wobei der DeFi-TVL von Ethereum im Juli 2025 223 Milliarden US-Dollar erreichte – weit mehr als der vernachlässigbare TVL von Bitcoin. Protokolle wie Aave, Spark und EigenLayer verwalten nun jeweils 22,3 Milliarden, 3,5 Milliarden und 11,7 Milliarden US-Dollar an TVL.
Für institutionelle Investoren stellen Ethereum-ETFs eine strategische Umverteilung vom Store-of-Value-Modell von Bitcoin hin zu einem ertrags- und nutzengetriebenen Rahmen dar. Während Bitcoin weiterhin als Absicherung gegen makroökonomische Unsicherheiten dient, positionieren Ethereums strukturelle Vorteile – Staking-Erträge, deflationäres Angebot und reale Anwendungen – es als überlegenes Kapitalallokationsinstrument.
Implikationen für Investoren
Die strukturelle Verschiebung von Bitcoin- zu Ethereum-ETFs ist kein Nullsummenspiel, sondern spiegelt die sich wandelnden Prioritäten der Investoren wider. Für diejenigen, die vom nächsten Aufschwung des Kryptomarktes profitieren möchten, sollten Ethereum-ETFs ein zentraler Bestandteil eines diversifizierten Portfolios sein. Dennoch ist Vorsicht geboten: Das Wachstum von Ethereum konzentriert sich auf eine kleine Gruppe von Allokatoren, und regulatorische Veränderungen könnten die Dynamik stören.
Anleger sollten einen ausgewogenen Ansatz in Betracht ziehen und sowohl Bitcoin- als auch Ethereum-ETFs allokieren. Die Stabilität und makroökonomische Absicherung von Bitcoin bleiben wertvoll, aber Ethereums Ertragsgenerierung und Nutzen bieten ein höheres Wachstumspotenzial. Für risikofreudigere Anleger bieten Ethereum-ETFs wie ETHA und ETHE einen direkten Zugang zu den strukturellen Vorteilen des Assets.
Zusammenfassend spiegelt die Kapitalumverteilung institutioneller Investoren von Bitcoin zu Ethereum-ETFs im Jahr 2025 eine umfassendere Neudefinition der Wahrnehmung von Krypto-Assets wider – nicht mehr als spekulative Wetten, sondern als Infrastruktur-Instrumente für Ertragsgenerierung, Risikodiversifikation und reale Anwendungen. Während Ethereum-ETFs weiterhin überdurchschnittlich abschneiden und mehr Kapital anziehen, beginnt der institutionelle Markt, Ethereum als natürliche Erweiterung von Krypto-Strategien zu betrachten. Für Investoren ist die Botschaft klar: Ethereum ist nicht mehr nur ein spekulativer Vermögenswert. Es ist die Infrastruktur der digitalen Wirtschaft, und seine institutionelle Adoption beschleunigt eine strukturelle Kapitalumverteilung, die die nächste Phase der Krypto-Investitionen prägen wird.
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