Drei der einflussreichsten Akteure im Krypto-Sektor arbeiten laut übereinstimmenden Medienberichten an einem der bislang ambitioniertesten Treasury-Projekte im Blockchain-Bereich.
Ziel von Galaxy Digital, Multicoin Capital und Jump Crypto ist demnach die Schaffung eines börsennotierten Unternehmens, das ausschließlich Solana (SOL) akkumuliert und als Investment-Vehikel für institutionelle Anleger dient. Geplant ist die Aufbringung von bis zu 1 Milliarde US-Dollar, um diese Treasury-Company mit Solana auszustatten.
Die nötige Strukturierung des Deals übernimmt Cantor Fitzgerald , eine bekannte Investmentbank. Um das Vorhaben möglichst rasch umzusetzen, soll ein bestehendes börsennotiertes Unternehmen übernommen und anschließend auf den Aufbau der SOL-Reserve umgewidmet werden.
Erste Kapitalrunden und Gespräche mit Investoren laufen bereits. Das Projekt genießt zudem die ausdrückliche Unterstützung der Solana Foundation.
Galaxy-CEO als möglicher „Saylor von Solana“
Während Bitcoin bereits durch prominente Treasury-Initiativen, allen voran durch MicroStrategy und CEO Michael Saylor, als Anlagevehikel institutionalisiert wurde, fehlte es Solana bislang an vergleichbarem Rückhalt durch öffentlichkeitswirksame Investoren. Genau hier setzen Galaxy Digital, Multicoin und Jump Crypto nun an. Mit Persönlichkeiten wie Galaxy-CEO Mike Novogratz oder Multicoin-Partner Kyle Samani könnten bald neue Fürsprecher das institutionelle Interesse an Solana befeuern.
Schon jetzt gibt es mehrere Unternehmen, die nennenswerte SOL-Bestände halten. Upexi etwa verfügt über mehr als 2 Millionen SOL im Gegenwert von knapp 400 Millionen US-Dollar, gefolgt von der DeFi Development Corporation mit etwa 1,29 Millionen SOL.
Die angestrebte 1-Milliarde-Dollar-Marke der neuen Treasury-Company würde aber alle bisherigen Reserven deutlich übertreffen. Auch der Bitcoin-Miner Bit Mining plant mit einem Volumen von 200 bis 300 Millionen US-Dollar eine Solana-Strategie, bleibt damit aber hinter den Plänen der drei Schwergewichte zurück.
Institutionelle Signalwirkung für den Markt
Eine so große und zentral verwaltete SOL-Reserve könnte in Zukunft als Stabilisator für den Solana-Kurs wirken und Liquidität in kritischen Marktphasen sichern. Institutionelle Investoren erhalten so Zugang zu einem klar strukturierten Produkt, das den strengen Anforderungen eines regulierten Umfelds entspricht, ohne direkt mit der Volatilität einzelner Börsen oder Wallets konfrontiert zu sein.
Für das Solana-Ökosystem selbst wäre eine solche Treasury-Company ein doppelter Gewinn. Zum einen könnte die Kapitalstärke die Preisstabilität verbessern, zum anderen würde der Aufbau einer professionellen Holdingstruktur mit Krypto-Staking , Validator-Betrieb und strategischer Koordination das Vertrauen in das Netzwerk stärken. Ähnlich wie Ethereum, das bereits von mehreren Unternehmen in großem Stil als Treasury-Asset eingesetzt wird, könnte auch Solana seinen Status als Basis-Infrastruktur für DeFi, NFTs und Web3-Anwendungen weiter festigen.
Vom Trend zur Strategie
Die Entstehung betrieblicher Krypto-Reserven entwickelt sich zunehmend von einem spekulativen Trend zu einem nachhaltigen Geschäftsmodell. Während früher vor allem Firmen mit schwächelndem Kerngeschäft Krypto als Marketingvehikel nutzten, entstehen heute dedizierte Treasury-Strukturen , oft ganz unabhängig vom bisherigen Unternehmenszweck. Der Markt sieht darin offenbar eine neue Form von „digitalem Gold“, mit dem sich Firmen profilieren, Kapital anziehen und langfristige Strategien verfolgen können.
Wie rasch Galaxy Digital, Multicoin Capital und Jump Crypto ihr Vorhaben umsetzen können, bleibt abzuwarten. Bloomberg zufolge soll bereits Anfang September die erste Finanzierungsrunde abgeschlossen werden. Wenn alles nach Plan läuft und die Solana-Prognosen wahr werden, könnte also schon bald eine neue Ära der Solana-Adoption eingeläutet werden, mit potenziell weitreichenden Folgen für Markt, Netzwerk und Regulierung.
