Bitcoin Core löscht OP_Return-Limit endgültig: Was das bedeutet

Bitcoin Core löscht OP_Return-Limit endgültig: Was das bedeutet

Die Streitigkeiten um die Bitcoin-Funktion OP_Return gehen in die nächste Runde. Gestern fügte Bitcoin Core eine veränderte Version dieser Funktion endgültig einer kommenden Softwareversion hinzu und liefert der Bitcoin-Szene damit neuen Zündstoff.

Eine Mehrheit der zuständigen Entwickler entschied sich für die Veränderung des bestehenden Programmcodes. Die neue Version Bitcoin Core 30, welche das Datenlimit von OP_Return entfernt, soll im Oktober veröffentlicht werden.

Wir erinnern uns: Anfang Mai bildete sich unter den Entwicklern von Bitcoin Core ein Konsens, der verlangte, dass OP_Return künftig ohne Datenlimit fungieren sollte. OP_Return ist eine umstrittene Funktion der Bitcoin-Blockchain, die es erlaubt, beliebige Daten auf der Blockchain zu speichern.

Die Funktion wurde 2014 eingeführt, nachdem ein Nutzer einen Liedtext als Blockchaindaten auf Bitcoin übertragen hatte. Die Entwickler wollten damals einen Mittelweg einschlagen: Sie erlaubten die Ergänzung von nur 80 Bytes zur Transaktion, gestatteten dem Netzwerk damit aber auch eine Kürzung dieser Daten durch das Pruning.

Dadurch wollten sie eine Aufblähung der Blockchain durch solche Daten verhindern, die für die finanzielle Funktion des Bitcoins keine Rolle spielt. Seit 2014 änderte sich die Position der Entwickler allerdings maßgeblich.

So argumentiert der bekannte Bitcoin-Entwickler Peter Todd heute etwa, dass OP_Return durch Systeme wie Slipstream bereits erfolgreich umgangen wird. Das Datenlimit sei deshalb hinfällig. Zudem sei dessen zunehmende Nutzung förderlich für eine Ausweitung der Skripte auf Bitcoin.

Vor zwei Tagen erklärte Todd auf X, dass Bitcoin mehr Freiheit seiner Nutzer gestatten würde, sollte das Datenlimit verschwinden.

“Die Grenzen von OP_Return sind ein seltsames Überbleibsel aus einer viel früheren Zeit in der Geschichte von Bitcoin. Seitdem haben wir uns wiederholt dafür entschieden, nicht zu versuchen, die Nutzung von Bitcoin-Transaktionen einzuschränken”, so Todd.

https://x.com/peterktodd/status/1931761616749523069

Diese negativen Auswirkungen erwarten Kritiker von OP_Return

Die Kritiker des Skripts rufen Node-Betreiber bereits seit Wochen dazu auf, Abstand zu Bitcoin Core einzunehmen. Die Software dient der Verwaltung der Netzknoten. Einer der bekanntesten Kritiker, Luke Dashjr, empfiehlt den Node-Betreibern etwa den Einsatz der alternativen Software Bitcoin Knots.

Bitcoin Knots ermöglicht es den Nodes, solche Transaktionen zu filtern, die Ordinals enthalten. Protokolle wie Ordinals nutzen OP_Return, um nutzergenerierte Daten auf der Blockchain zu speichern.

Gegner befürchten, dass der Ledger dadurch so sehr aufgebläht wird, dass die Anzahl der Nodes sinkt, und das Netzwerk so leidet. Einige Bitcoiner erwarten drastische Auswirkungen, die bis hin zur kompletten Zerstörung des Netzwerks reichen.

X-Nutzer Bitcoin Mechanic, ein Vertreter von Ocean Mining, richtete sich in einem Beitrag an seine Leser und rief zum Widerstand auf.

“Wenn sie [die Bitcoiner] nicht erkennen, was vor sich geht und Core weiterhin nutzen, dann wird das Fundament erschüttert und unser Schicksal besiegelt sein. Bitcoin kann böswillige Entwickler, die gegen die Nodes agieren, theoretisch überleben”, schrieb er. “Jetzt wird diese Theorie auf den Prüfstand gestellt und ich hoffe bei Gott, dass es gelingt”, fügte er an.

Bitcoin Core offered a formidable defence against fiat-creep infecting this space.

It has now fallen and we’re down to the last line of defence.

Bitcoiners.

It they fail to recognize what’s going on and continue on the Core path then the foundation will have rotted out and the…

— Mechanic #FixTheFilters #300kb (@GrassFedBitcoin) June 9, 2025

Der bekannte Bitcoiner Samson Mow bezeichnet Bitcoin Core zuweilen als “Risiko für den Bitcoin”.

Bitcoin Core plant zudem die Entfernung nutzerspezifischer Parameter in der Node-Software. Künftig sollen die Betreiber des Netzwerks demnach jede Transaktion ungeachtet ihrer Inhalte annehmen.